Irgendwann kommt ein Silvesterabend, an dem ich mich um 22 Uhr ins Bett begeben und an Neujahr um 8 Uhr ausgeschlafen wieder aufstehen werde. Versäumen werde ich - abgesehen vom Dinner for One - nicht allzu viel, denn

- Pizzadienste kann man an Silvester voll vergessen (die gehen nicht mal ans Telefon), und auf selber was machen haben die Kumpels "wegen des großen Aufwands" keine Lust :-(

- Weggehen kann man an Silvester voll vergessen, wenn man auf neue Münchener Preisdimensionen verzichten kann. Den Vogel schoß dieses Jahr der Garden Club ab: Am Samstag vor Silvester die alten Electric Delicate-Residents bei freiem Eintritt, an Silvester reguläre Resident Night für 15 Euro (ok, wir wollen fair sein: 10 Euro vor Mitternacht - aber wer geht ausgerechnet an Silvester vorher in den Club?)

Den Gastronomen sei's gegönnt, solange sich immer wieder genug Doofe finden, die sich Derartiges gefallen lassen. Ich für meinen Teil gehe lieber am Wochenende vor und nach Silvester weg - wo die Clubs dann richtig was fürs Geld bieten müssen, um die Leute hinter dem Ofen hervorzulocken... *g*

Das Jahr ist so gut wie zu Ende - und damit isses auch Zeit, Tom & René von Worldleague zu rehabilitieren, die ich hier zugebenermaßen schon ein wenig arg hart rangenommen habe (in einer Feuerwehranfahrtszone kann man nun mal keinen Chillout einrichten, und in Bau befindliche Toiletten lassen sich halt nun mal nicht benutzen). Zur zweiten Chance bei Paul van Dyk war ich verhindert, muss aber nach allgemeiner Meinung einen sowohl musikalisch als auch organisatorisch herausragenden Abend verpasst haben. Also waren mal wieder aller guten Dinge drei und der nach Äonen vom Thron gestürzte Großmeister aller Klassen Sven Väth zu Gast.



Und, was soll man groß sagen: Es war ein würdiges Gastspiel, weil die Kinderkrankheiten vom ersten Mal vergessen und zugleich die großartige Halle des Kesselhauses besser in Szene gesetzt worden war. Mittels Absperrgittern kanalisierte Ströme sorgten für wesentlich mehr Übersicht an der Garderobe, auf den Getränkekarten wurde das Pfandsystem inklusive Beschwerdemöglichkeiten en detail erklärt, die an Halloween noch in Bau befindlichen Toiletten waren eröffnet und ausgeschildert und noch an so manche Kleinigkeit mehr gedacht worden. Wie daran, den kleinen, mit prächtig in Szene gesetzten Altinstallationen versehenen Floor einfach zum Chillout zu erklären und die ganze Atmosphäre damit doch wesentlich zu entspannen. Auf dem Mainfloor überzeugte eine satte, klare Anlage und superbe Lichttechnik im Zusammenspiel mit der hohen, mit Recht Assoziationen an kw und E-Werk hervorrufenden Halle.



Fast überflüssig zu erwähnen, dass derartiges natürlich auch dem mittlerweile auch schon etwas älterem Herrn DJ gefiel, der ein grundsolides, wenn auch nicht überragendes Set ablieferte und um kurz nach fünf Uhr etwas überraschend früh wieder seine Koffer packte (normalerweise spielt Väth speziell bei den Jahresend-Gastspielen in München bis halb sieben oder noch länger).

Kurz und ohne wenn und aber: Es hat mächtig Spaß und Lust auf weitere Events im Kesselhaus gemacht.

Rutscht alle gut rüber!

... sprachen sich am Sonntag beim "kleinen Derby" im Grünwalder Stadion die Sechzger-Fans aus. Mentale Unterstützung des Vereins zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur?

Leider war nicht alles rund um das Spiel so schön. Inklusive eines reichlich harten Polizeieinsatzes mit Pfefferspray und - aufgrund der Abriegelung der Westkurvenausgänge auch noch eine Viertelstunde nach Spielende - anschließender Rutschpartie über den Stadionhügel hinunter zu Auer Mühlbach und Candidstraße. Darum nie Haute Couture ins Stadion anziehen, liebe Mädels...