... neuere Einträge
Sonntag, 9. Dezember 2007
Neue und alte Idioten.
am Sonntag, 9. Dezember 2007, 23:07 im Topic 'Fundstuecke.'
Der altehrwürdige Süddeutsche hat es mit einem reichlich seltsamen Artikel aus ihrer Wochenend-Beilage immerhin mal wieder geschafft, sich sogar im Handelsblatt ins Gespräch zu bringen: Es geht, wie könnte es anders sein, um das sagenumwobene Web 2.0 und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft im allgemeinen und den Printjournalismus im speziellen. Wenngleich Autor Bernd Graff die Erfolge der Open-Source-Bewegung und von Wikipedia auch nicht mehr ernsthaft leugnen kann, so hat er es im speziellen auf die Blogosphäre abgesehen:
"Obwohl etablierte Formen der Informationsbildung, zum Beispiel aus Tageszeitungen und Magazinen, als "Mainstream Media" verspottet werden (sie gelten als korrumpiert, hierarchisch, hirngewaschen, langsam und überaltert), obwohl der Schwarmgeist also triumphieren möchte, darf erinnert werden: Es macht immer noch den Unterschied, wer etwas sagt. Und wo er es tut.
Die etablierten Medien verfügen über rigide Aufnahmeverfahren und praktizieren bei journalistischem Fehlverhalten im besten Fall Sanktionierungen. Es darf also eben nicht jeder überall mitschreiben - und der, der schreibt, macht dies nie unbeobachtet und zum Beispiel auf der freien und anonymen Wildbahn der Wikipedia, die so einfach anzuklicken ist und wohl auch deshalb vor Fehlern strotzt. Was aber wiegt dann mehr? Dass das immer elitäre Denken der Mainstream-Medien im Zweifel undemokratisch ist? Oder, dass daraus Qualität entsteht?"
Mag sein, liebe Süddeutsche, dass nicht jeder Blog journalistische Qualität erreicht und mehr einem ins Netz gestellten Poesiealbum gleicht. Aber zum einem: Woraus besteht denn der Großteil vieler Lokalzeitungen? Und zum anderen: Wo wart Ihr denn, als mit Vorratsdatenspeicherung und Online-Durchsuchung der unzweifelhaft größte Eingriff in die Bürgerrechte seit dem Zweiten Weltkrieg vorbereitet wurde? Wer außer dem immer noch großartigen Heribert Prantl hat das denn wirklich kritisch betrachtet? Warum erfahre ich darüber in Blogs und in einem Online-Portal wie Heise mehr fundierte Fakten als in der Süddeutschen?
Darüber solltet Ihr nachdenken, liebe Süddeutsche-Macher, bevor in Eurem Wirtschaftsteil wieder unkritisch die "Initiative Neue soziale Marktwirtschaft" zitiert wird. Aber mit dem Internet und dem neumodischen Jugendkrempel habt Ihr's ja eh nicht so - da hängt Euch wohl noch die Jetzt-Geschichte nach. Viele der damaligen Redakteure sind heute nebenbei erwähnt beim Stern-Ableger Neon. Aber der Stern hat ja auch kein Problem mit der Wikipedia...
"Obwohl etablierte Formen der Informationsbildung, zum Beispiel aus Tageszeitungen und Magazinen, als "Mainstream Media" verspottet werden (sie gelten als korrumpiert, hierarchisch, hirngewaschen, langsam und überaltert), obwohl der Schwarmgeist also triumphieren möchte, darf erinnert werden: Es macht immer noch den Unterschied, wer etwas sagt. Und wo er es tut.
Die etablierten Medien verfügen über rigide Aufnahmeverfahren und praktizieren bei journalistischem Fehlverhalten im besten Fall Sanktionierungen. Es darf also eben nicht jeder überall mitschreiben - und der, der schreibt, macht dies nie unbeobachtet und zum Beispiel auf der freien und anonymen Wildbahn der Wikipedia, die so einfach anzuklicken ist und wohl auch deshalb vor Fehlern strotzt. Was aber wiegt dann mehr? Dass das immer elitäre Denken der Mainstream-Medien im Zweifel undemokratisch ist? Oder, dass daraus Qualität entsteht?"
Mag sein, liebe Süddeutsche, dass nicht jeder Blog journalistische Qualität erreicht und mehr einem ins Netz gestellten Poesiealbum gleicht. Aber zum einem: Woraus besteht denn der Großteil vieler Lokalzeitungen? Und zum anderen: Wo wart Ihr denn, als mit Vorratsdatenspeicherung und Online-Durchsuchung der unzweifelhaft größte Eingriff in die Bürgerrechte seit dem Zweiten Weltkrieg vorbereitet wurde? Wer außer dem immer noch großartigen Heribert Prantl hat das denn wirklich kritisch betrachtet? Warum erfahre ich darüber in Blogs und in einem Online-Portal wie Heise mehr fundierte Fakten als in der Süddeutschen?
Darüber solltet Ihr nachdenken, liebe Süddeutsche-Macher, bevor in Eurem Wirtschaftsteil wieder unkritisch die "Initiative Neue soziale Marktwirtschaft" zitiert wird. Aber mit dem Internet und dem neumodischen Jugendkrempel habt Ihr's ja eh nicht so - da hängt Euch wohl noch die Jetzt-Geschichte nach. Viele der damaligen Redakteure sind heute nebenbei erwähnt beim Stern-Ableger Neon. Aber der Stern hat ja auch kein Problem mit der Wikipedia...
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Freitag, 30. November 2007
Wie fuehlt sich ein Linux an?
am Freitag, 30. November 2007, 23:25 im Topic 'Ubuntu & Linux.'
Wie fühlt es sich an, ein Linux zu benutzen? Gottseidank gibt es Menschen, die sich diese Frage auch stellen und technisch sogar so begabt sind, Videos darüber zu drehen. John Bradbury von den britischen Inseln zum Beispiel, ein Windows-Administrator fast ohne Linux-Vorerfahrung, den Ubuntu schwer beeindruckt hat. Aber seht selbst, wenn ihr des gesprochenen Englisch mächtig seid...
[edit] Überschrift editiert für RSS-Feed-Kompatibilität.
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
Samstag, 24. November 2007
Bionade-Biedermeier.
am Samstag, 24. November 2007, 21:28 im Topic 'Fundstuecke.'
Dem lesenswerten Isarstadt-Blog von mawa sei's gedankt: Dieser erwähnte nämlich am Rande einen Journalismus-Meilenstein der ZEIT über das "Experimentierfeld des neuen Deutschlands", den Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg. Die feinsinnige, genau beobachtete und mit "Bionade-Biedermeier" auch äußerst treffend betitelte Reportage entlarvt das Szeneviertel als letztendlich vielleicht auf andere Weise, aber in der Essenz auch nicht weniger bieder-spießig als München-Milbertshofen - aber um einiges verlogener. Entlarvend und köstlich zu lesen sind in diesem Zusammenhang auch die Artikelkommentare.
Ganz so weit sind wir in München noch nicht - aber gerade angesichts der Tatsache, dass im Prenzelberg derzeit gerade mal 50% der Häuser saniert sind, kann man sich ausmalen, was uns bei den Münchener Lieblingsstadtteilen Glockenbach- / Gärtnerplatzviertel und Haidhausen vielleicht noch erwartet. Angesichts der dann doch deutlich strukturkonservativeren Münchener Bevölkerung besteht aber noch Hoffnung...
Ganz so weit sind wir in München noch nicht - aber gerade angesichts der Tatsache, dass im Prenzelberg derzeit gerade mal 50% der Häuser saniert sind, kann man sich ausmalen, was uns bei den Münchener Lieblingsstadtteilen Glockenbach- / Gärtnerplatzviertel und Haidhausen vielleicht noch erwartet. Angesichts der dann doch deutlich strukturkonservativeren Münchener Bevölkerung besteht aber noch Hoffnung...
Permalink (0 Kommentare) Kommentieren
... ältere Einträge