Blog der ravenden Gesellschaft
Dienstag, 5. Februar 2008
Die Roten, die Blauen und das Pokalderby.


Es begab sich der historische Moment, dass am Samstagabend in der ARD-Sportschau eine denkwürdige Pokalbegegnung ausgelost worden war: Bayern München gegen 1860 München - seit 42 Jahren hatte es das im Pokal nicht mehr gegeben, die damalige Partie war sogar noch im altehrwürdigen Grünwalder Stadion ausgetragen worden.

Es stellte sich nun die Frage, wie man angesichts der historischen Dimension dieses Derbys den Kartenvorverkaufs handhaben würde. Und es geschah eigentlich Unfassbares: Den Löwen wurde zunächst nur das Pflichtkontingent von 6.991 Karten zugeteilt, dafür der Rest zum guten Teil ab Rosenmontag in den freien Verkauf gegeben - was es sonst eigentlich nur bei Freundschaftsspielen und potenziell schlecht besuchten Heimspielen der Roten unter der Woche gibt. Was dann geschah, war eigentlich weniger unfassbar, als vielmehr aufgrund der großen blauen Fanbasis in der Landeshauptstadt vorhersehbar: Die Löwenanhänger kauften am Montagvormittag mehr oder minder die Vorverkaufsstellen leer. Und als das den Bayern-Verantwortlichen so langsam dräute, war es eigentlich schon zu spät: Bis zum hektischen Stop des Vorverkaufs um halb eins (der manchen VVK-Stellen offenbar auch mehrmals unter Androhung des "Lizenzentzugs" verordnet werden musste) hatten bereits über 8.000 Karten quer durch fast alle Blöcke den Weg in wohl weit überwiegend blaue Hände gefunden.

Der Online-Ticketverkauf war da noch nicht einmal gestartet - was wegen der genauso hektisch verkündeten Erhöhung des Gästekontingentes auf 15.000 Karten dann gleich gänzlich unterblieb. Resultat: Wutschäumende Bayernanhänger, feixende Sechzgerfans und ein glücklicher Blogger, der nach zweistündigem Anstellen in Pasing wider aller Voraussicht tatsächlich vier Derbykarten ergattern konnte...

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