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Donnerstag, 4. Dezember 2008
Raus aus der Arena?
am Donnerstag, 4. Dezember 2008, 23:10 im Topic 'Eins-Acht-Sechs-Null.'
Zugegeben, optisch macht sie von außen ja schon was her, die Arena draußen in Fröttmaning. Ansonsten haben viele Löwenfans wenig respektvolle Bezeichnungen für die im Inneren doch sehr graue Fußballschüssel gefunden: Vom "Schlauchboot" und "Müllbergarena" ist da die Rede, für ganz hartgesottene Fans des Grünwalder Stadions ist sie sogar schlicht das "Kaiserklo".
Ein teurer Abort: 5,5 Millionen überweist der TSV 1860 jedes Jahr für den Spielbetrieb, seitdem er im Jahr 2006 zur Insolvenzvermeidung seine Anteile an den roten Lokalrivalen verkaufen musste und diese Saison die Mietermäßigung in Kraft trat (zuvor wechselten sogar 7,5 Millionen pro Saison den Besitzer). Viel Geld für einen Zweitligaverein, sehr viel Geld sogar: Gut die Hälfte des Sechzger-Etats geht dafür drauf, ein strukturelles Defizit von drei Millionen Euro jährlich läuft dadurch auf. Betriebswirtschaftlich sinnvoll ist das auch nicht, da Sechzig trotz manches Topspiels und einiger Freikartenaktionen gerade mal eine 50%ige Auslastung hinkriegt.
Kein Wunder, dass so mancher im Umfeld hellhörig wurde, als Uli Hoeneß bei der Weihnachtsfeier eines Bayern-Fanclubs folgendes verlauten ließ:
"Wenn die Löwen das Gefühl haben, dass das ein Grab für 1860 ist, dann hätte ich kein Problem damit, sie rauszulassen. (...) Wir würden alle Tore öffnen, damit sie möglichst schnell aus der Arena verschwinden können! Dann gehört das Stadion alleine unseren Fans."
Seitdem ist, gelinde gesagt, die Hölle los. Oder bei 1860 Normalität eingekehrt, wenn man so will, denn die Ruhe der letzten Monate war ja eigentlich auch eher unüblich. Die Stadiongegner im Vereinsumfeld wittern Morgenluft. Die Freunde des Sechzger-Stadions, klar, Pro 1860, auch klar, aber eben auch eine Menge ohne klar manifestierte Abneigung gegen die Arena.
Euer ravender Blogger ist schon ein wenig verwundert, wie zwei Sätze des Managers des Lokalrivalen die Phantasie der Löwenfans beflügeln. Da wird munter fingiert, dass die Bayern den in der Arena ohnehin nur geduldaten Lokalrivalen sicher ohne Vertragsstrafe ziehen ließen, man "nur" 15 Millionen bräuchte, um das geliebte Grünwalder zweitligatauglich herzurichten und dergleichen mehr. Euer Blogger hält das für ziemlichen Unsinn, will als alter Finanzer erstmal Zahlen sehen und freut sich, dass am Ende wohl zumindest geringere Mietnebenkosten für die Allianz-Arena stehen werden...
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