Blog der ravenden Gesellschaft
Freitag, 2. November 2007
Déjà-vu mit Worldleague (Update 09.11.).
Gerne hätte ich an dieser Stelle etwas in der Art von "Was lange währt, wird endlich gut" geschrieben. Denn fast sah es ja so aus, als fänden die Münchener Veranstalter von World League und die vom Ex-Kunstpark-Chef Wolfgang Nöth betriebene Eventlocation Kesselhaus nicht mehr wirklich zueinander. Die ursprünglich für den Mai vorgesehene Eröffnung wurde aufgrund von Brandschutzauflagen der Lokalbaukommission zweimal kurzfristig abgesagt und schließlich auf den Oktober verschoben, nachdem zwischendurch auch noch die MVG den U-Bahnhof Freimann wegen der Sanierung der A9-Autobahnbrücke gesperrt hatte.

Wie gesagt, es hätte alles gut werden können zum elfjährigen Jubiläum der Veranstaltungsreihe, das Lineup ward angerichtet und die Vorbereitungszeit mehr als reichlich. Doch es kam, wie es scheinbar kommen muss, wenn World League eine neue Location das erste Mal bespielt: Totales Organisationschaos. Das äußert sich dann in tumultartigen Zuständen an der Garderobe, geht über im schmalen Durchgang zwischen Floor 1 und 2 denkbar schlecht plazierten Toiletten und hört beim überforderten Barpersonal und den fehlenden Sitzgelegenheiten noch lange nicht auf.

Vollends zur Farce wird das Ganze aber, wenn man sich mal den auf der Kesselhaus-Homepage downloadbaren Grundriss genauer zu Gemüte führt. Da sieht der des Kartenlesens mächtige Besucher nämlich mehrerlei:

1. Es hätte noch Toiletten neben dem Hauptfloor gegeben, die aber nirgends ausgeschildert waren.
2. Es hätte sich neben dem Hauptfloor eine große Freifläche aufgetan, die mit Unterstützung von ein paar Heizstrahlern prima als Chillout mit Sitzgelegenheiten geeignet gewesen wäre.
3. Es hätte einen zweiten Eingang zu ebendiesem Hauptfloor gegeben, der eine gigantische Engstelle auf dem ohnehin kleinteilig strukturierten Floor 2 vermieden hätte.

Wenn man den Machern wohl gesonnen ist, so muss man ihnen also zumindest unterstellen, wenig Gefühl für die Bedürfnisse des durchschnittlichen Besuchers aufgebracht zu haben. Angesichts des Déjà-vu-Erlebnisses, das sich hierbei erfahreneren Clubbern im Vergleich zur ersten Worldleague-Party in der Badeanstalt vor etwas mehr als vier Jahren bot, fällt es allerdings zunehmend schwerer, ihnen noch wohl gesonnen zu sein...

Update 09.11.:

Nach einer guten Woche hat sich das "WorldLeagueTeam" auf der Homepage und im hauseigenen Gästebuch erklärt:

Liebe Gäste,

endlich war es soweit, die Einweihung des Kesselhaus und unser 11. Jubiläum liegen hinter uns.
Sicherlich werdet Ihr uns zustimmen, wenn wir sagen, dass das Kesselhaus eine großartige Location ist!
Klar, es gibt noch einiges zu tun ( so sind z. B. weitere Wc´s für Damen und v.a. für Herren z. Z. noch im Bau und auch die Galerie im Eingangsbereich sollte spätestens bei Sven Väth genehmigt sein ), doch im Großen und Ganzen finden wir, dass es für einen Opening Abend sehr gut lief. Sicherlich findet Ihr Euch bei den nächsten Dates auch besser in der Location zurecht, was den Ablauf des Abends immer einfacher gestaltet...

Trotzdem möchten wir kurz zur Pfandproblematik Stellung nehmen: unsere Barkeeper haben ganz klare Anweisung für jede Flasche, jeden Becher und jede Dose Pfand ( 50ct/ Stück ) zu verlangen. Der einzige "pfandfreie" Drink ist der Jägermeister in kleinen Flaschen. Sollten sich aber trotzdem Unregelmäßigkeiten an der Bar ergeben, bitten wir Euch SOFORT nach der Geschäftsleitung zu verlangen! Es ist absolut nicht in unserem Sinne, über das Pfand Geld zu verdienen. Es dient einzig und allein dem besseren Ablauf in der Halle.


Beim nächsten Mal wird also alles besser. Hoffen wir's.

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